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BACKUPVERFAHREN

Backup/Datensicherungsmethoden

Eine Datensicherung schützt Ihre Daten, falls diese durch Hardware-Schäden verloren gehen, versehentlich gelöscht oder überschrieben wurden. Daten können auch durch Schadprogramme wie Viren, Trojanische Pferde oder Würmer unbrauchbar gemacht werden. Bei der Sicherung werden die Daten auf Festplatten anderer Computersysteme oder auf externe Speichermedien wie zum Beispiel eine externe Festplatte, eine Blu-ray-Disk/DVD oder ein Netzlaufwerk vollständig oder teilweise kopiert.
Die Sicherungskopien, auch Backups genannt, sollten in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden, um die gesicherten Datenbestände aktuell zu halten.

Backup-Methoden

Es existieren drei verschiedene Arten ein Backup durchzuführen: Vollbackup, inkrementelles Backup und differenzielles Backup. Eine vollständige Sicherung des Datenbestandes bezeichnet man als Vollbackup. Der Vorteil eines Vollbackups ist, dass hierbei keine Abhängigkeit von früheren Sicherungen wie bei den anderen Arten bestehen. Nachteile sind, dass stets die gesamte, mitunter sehr große Datenmenge gesichert wird, obwohl sich möglicherweise nur wenige Dateien verändert haben, und der damit verbundene hohe Zeitbedarf.
Bei der inkrementelle Sicherung werden nur die Dateien gesichert, die sich seit dem letzten Vollbackup geändert haben. Die neu erstellte Sicherung wird immer auf der letzten inkrementellen Sicherung aufgesetzt. Dies hat den Nachteil, dass die Daten bei einer Wiederherstellung aus mehreren Teilen zusammengesucht werden müssen. Um zum Beispiel bei einem Totalverlust aller Daten eine vollständige Restauration durchzuführen, muss der letzte Vollbackup gefolgt von allen inkrementellen Backups in der Reihenfolge ihrer Entstehung wieder zurück kopiert werden.
Differenzielle Backups werden immer ausgehend vom letzten Vollbackup durchgeführt. Es werden diejenigen Daten gesichert, die sich seit dem Vollbackup geändert haben. Dadurch fallen größere Datenmengen als beim inkrementellen Backup an, da jede Datei, die auch nur einmal seit dem letzten Vollbackup verändert wurde, immer wieder neu gesichert wird. Jedoch spart man Speicherplatz und Zeit gegenüber einer vollständigen Datensicherung.

Speichermedien

Um ein Backup durchzuführen benötigt man ein Speichermedium, auf dem die zu sichernden Daten gespeichert werden. Diese können beispielsweise eine externe Festplatte, optische Wechselmedien (wie z.B. Blu-ray-Disk, CD oder DVD) oder ein Netzwerklaufwerk sein. Auch Cloud-Dienste können sich als Speichermedium eignen.

  • Festplatte: Externe Festplatten eignen sich aufgrund ihrer Speichergröße, ihrer Geschwindigkeit und ihrer Wiederverwendbarkeit hervorragend zur Datensicherung. Nachteilig sind die hohen einmaligen Anschaffungskosten im Vergleich zu den optischen Datenträgern, obwohl derartige Festplatten inzwischen sehr günstig erhältlich sind.
  • Blu-Ray/CD/DVD: Optische Datenträger bieten den Vorteil geringer Kosten und einfacher Verwendbarkeit. Ein großer Nachteil ist die Anfälligkeit gegenüber Kratzern und die Wiederverwendbarkeit. Optische Datenträger können in den meisten Fällen nur einmal beschrieben werden, somit benötigt man für jede Datensicherung einen neuen unbeschriebenen Datenträger. Die Lebensdauer liegt laut Herstellerangaben bei idealer Lagerung bei 80 – 100 Jahren, jedoch zeigen unabhängige Tests des National Institute of Standards and Technology (NIST), dass manche optische Datenträger bereits nach wenigen Jahren unbrauchbar sind. Daher sollten Sie bei längerfristigen Sicherungen auf andere Medien zurückgreifen.
  • Netzwerklaufwerk: Daten auf ein Netzlaufwerk zu sichern bietet den meisten Komfort. Insbesondere kann hierbei die Datensicherung völlig automatisch ablaufen und wird so nicht vergessen.
  • Cloud: Cloud-Dienste, auch Online-Speicher, Online Storage oder Cloud-Speicher genannt, sichern die Daten in der sogenannten Cloud, welche oftmals ein im Internet oder Intranet ausgelagerter Speicher darstellt. Anders als bei Netzlaufwerken fehlt es bei Cloud-Diensten im Internet oft an klaren Datenschutzstandards. Es sollte daher vermieden werden, vertrauliche Daten unverschlüsselt in Internet-Clouds zu speichern.

Zentrale Angebote zur Datensicherung

Die Ruhr-Universität bietet einen kostengünstigen zentralen Backup-Dienst zur Datensicherungen für Server. Informationen zu dem Angebot finden Sie hier. Der zentrale Backup-Dienst bietet folgende Vorteile:

  • eine automatisierte Sicherung ohne personellen Eingriff. Dadurch werden Backups zuverlässig durchgeführt und geraten nicht versehentlich in Vergessenheit.
  • die Aufbewahrung mehrerer Backups auf physikalisch unterschiedlichen Medien, wodurch eine erhöhte Sicherheit gewonnen wird.
  • die gesicherte Aufbewahrung der Backups.
  • die bedarfsgerechten Aufbewahrungsfristen und Sicherungszeiten.
  • die selbstständige Wiederherstellungsmöglichkeit von Daten durch den Benutzer.

Daten von Arbeitsplatzrechnern können über den (kostenpflichtigen) Fileservice-Dienst von IT.SERVICES gesichert werden. Auf einem hochverfügbaren System liegende Speicherbereiche werden dabei als Netzlaufwerk eingebunden. Je nach gebuchter Option werden Dateien auf dem Netzlaufwerk in mehreren Versionsständen gespeichert und über den zentralen UARuhr-Backupdienst gesichert. Der Zugriff auf solche Netzlaufwerke ist mit der persönlichen RUB-LoginID gesichert und aus Sicherheitsgründen nur im Rechnernetz der RUB möglich. Zur Nutzung außerhalb des RUB-Netzes ist ein VPN-Tunnel zur RUB aufzubauen. Informationen zu dem Angebot finden Sie hier.

Speziell Studierende haben die Möglichkeit, ihre Daten kostenfrei auf dem Fileserver für Studierende zu sichern. Der Zugriff ist über die eigene RUB-LoginID von überall aus dem Campus-Netz und auch aus dem Internet per Browser möglich. Jeder LoginID stehen 10 GB Speicherplatz zur Verfügung. Die auf dem Fileserver abgelegten Daten werden regelmäßig mit dem Backup-System der IT.SERVICES gesichert. Informationen zum Fileserver finden Sie hier.

Welche Daten sollte man sichern?

Wichtig bei einem Backup ist die Auswahl der Dateien zur Sicherung. Man kann die komplette Festplatte sichern, jedoch macht das meistens keinen Sinn, da dadurch unnötig Speicherplatz verbraucht wird. Stattdessen sollte eine gute Balance zwischen wichtigen, veränderlichen Dateien, die man sichern möchte, und dem verfügbaren Speicherplatz gesucht werden.
Zur Sicherung des laufenden Systems erstellt man am besten direkt nach Installation des Systems ein Systemwiederherstellungsmedium (auch bekannt als "Recovery-DVD"). Es beinhaltet das Betriebssystem inklusive aller Programme und Einstellungen zum Zeitpunkt der Erstellung. Bei einem Systemschaden kann man vom Systemwiederherstellungsmedium das Grundsystem wieder herstellen. Fehlende Programme müssen anschließend vom Original neuinstalliert werden.

Zu den Daten, die man regelmäßig sichern sollte, zählen wichtige Dateien wie Dokumente oder Anwendungsdaten. Standardmäßig werden Dateien unter Windows im Heimverzeichnis des Benutzers (z.B. im Ordner "Eigene Dateien") gespeichert. Andernfalls empfiehlt es sich, abweichend vom Standard einen separaten Ordner auf der Festplatte zu erstellen und stets diesen zur Speicherung zu verwenden. Der Ordner ist in die regelmäßigen Backups mit aufzunehmen.
Weiterhin sollten auch die Konfigurationsdateien zu wichtigen Programmen gesichert werden, z.B. des Webbrowsers, damit wichtige Lesezeichen/Links erhalten bleiben. Diese findet man ebenfalls im Heimverzeichnis.

Mehrere Backups und Kontrolle des Backups

Zu einer guten Backup-Strategie gehört es, mehrere Backups auf unterschiedlichen Datenträgern zu erzeugen. Falls ein Datenträger beschädigt ist, existiert noch eine weitere Kopie.
Zusätzlich sollten man seine Backupdaten stichprobenartig kontrollieren, denn es kann immer wieder passieren, dass das Backup fehlerhaft erstellt wurde. Mit einer fehlerhaften Backupdatei können Daten gar nicht oder nur teilweise rekonstruiert werden.

Datenschutz

Wenn Sie mit Hilfe eines Backups personenbezogene Daten sichern, ist es wichtig dass Sie die Backup-Dateien verschlüsseln. Nur so können Sie gewährleisten, dass niemand auf die Daten zugreifen kann. Zusätzlich sollten Sie ihre Backup-Daten an einem sicheren, verschlossenen Ort aufbewahren.
Wenn Sie Ihre alten Backup-Datenträger nicht mehr benötigen, so sind diese ordnungsgemäß zu vernichten.
Weitere Informationen zum Thema Entsorgung finden Sie hier.

Tools zur Datensicherung

Die Sicherung für Windows 8(.1) und Windows 10 verläuft ähnlich der für Windows 7. Wie in Windows 7 gibt es auch hierfür verschiedene Arten der Sicherung von Dateien. Die Sicherungsprogramme sind alle in der Systemsteuerung zu finden:

Windows bietet mehrere Sicherungstools an. Mit diesen können ausgewählte Dateien/Verzeichnisse gesichert, ein Abbild des ganzen Systems erstellt oder ältere Vorgängerversionen einer Datei wieder rekonstruiert werden, falls diese versehentlich geändert wurde. Die Sicherungsprogramme findet man in der Systemsteuerung unter Sichern und Wiederherstellen:

  • Systemabbildsicherung:
    In Windows 8(.1) und Windows 10 ist die Systemabbildsicherung über die Systemsteuerung zu finden. Unter dem Menüpunkt Systemsteuerung → System und Sicherheit → Dateiversionsverlauf, siehe Abbildung 1: Dateiversionsverlauf, ist die Systemabbildsicherung in der linken unteren Fensterhälfte zu finden. Mit diesem Tool ist nur möglich ein komplettes Systemimage für den Fall eines Computer- oder Festplattendefekts zu erstellen, jedoch nicht nur für einzelne Elemente. Einzelne Elemente können mit dem Dateiversionsverlauf, der nachfolgend erklärt wird, gesichert werden.
  • Dateiversionsverlauf:
    Dieses Tool entspricht dem Tool Vorgängerversion aus Windows 7. Es speichert bei jeder Änderung einer Datei eine Kopie davon im Hintergrund auf einem separaten Laufwerk ab. Dieses Tool muss jedoch vor seiner Benutzung aktiviert werden, um Kopien zu erzeugen. Beim Öffnen von Systemsteuerung → System und Sicherheit → Dateiversionsverlauf sollte darauf geachtet werden, dass vorher ein externes Laufwerk angeschlossen wird, auf dem die Sicherungskopien gespeichert werden sollen. Falls kein externes Laufwerk angeschlossen ist, ist der Button einschalten deaktiviert und diese Option kann nicht benutzt werden und es muss eine Netzwerkadresse als Speicherort eingegeben werden. Bei richtiger Abfolge sollte Abbildung 1: Dateiversionsverlauf zu sehen sein. Wie dort zu erkennen ist, werden standardmäßig Dateiversionsverläufe der Bibliothek, des Desktops, der Kontakte und der Favoriten erstellt. Dies kann unter dem Menüpunkt Erweiterte Einstellungen, der auf der linken Fensterseite von Abbildung 1: Dateiversionsverlauf zu finden ist, geändert werden. Wenn der Menüpunkt Erweiterte Einstellungen gewählt wurde, ist Abbildung 2: Erweiterte Einstellungen zu sehen. Dort können die Häufigkeit der Speicherung der Dateikopien, die Größe des Speicherplatzes des externen Laufwerks und die Aufbewahrungsdauer der Dateien bestimmt werden.
  • Systemwiederherstellung:
    Die Systemwiederherstellung ist ebenfalls nur indirekt zu finden. Unter dem Menüpunkt Systemsteuerung → System und Sicherheit → Dateiversionsverlauf, siehe Abbildung 1: Dateiversionsverlauf, ist die Systemwiederherstellung in der linken unteren Fensterhälfte zu finden. Beim Wählen des Menüpunktes Wiederherstellung ist Abbildung 3 zu sehen. Hier gibt es nun die Möglichkeit Systemveränderungen rückgängig zu machen, ohne dass eigene Dokumente, Bilder und Musik von der Veränderung betroffen sind. Auch für die Systemwiederherstellung können der nötige Speicherplatz bestimmt und Wiederherstellungspunkte gelöscht oder erstellt werden.

Windows 7 beispielsweise bietet mehrere Sicherungstools an. Mit diesen können ausgewählte Dateien/Verzeichnisse gesichert, ein Abbild des ganzen Systems erstellt oder ältere Vorgängerversionen einer Datei wieder rekonstruiert werden, falls diese versehentlich geändert wurde. Die Sicherungsprogramme findet man bei Windows 7 in der Systemsteuerung unter Sichern und Wiederherstellen:

  • Dateisicherung:
    Eine Dateisicherung wird über den Menüpunkt Sicherung einrichten konfiguriert (siehe Abbildung 1: Sicherung einrichten). Dabei ist auszuwählen, welche Daten/Verzeichnisse zu sichern sind, in welchen zeitlichen Abständen dies geschehen soll und auf welches Medium die Sicherung erfolgt. Neben den regelmäßigen Sicherungen kann jederzeit eine zusätzliche Sicherung durchgeführt werden. (Abbildung 2: Jetzt sichern)
  • Systemabbildsicherung:
    Hierbei wird ein exaktes Abbild eines Laufwerks z.B. des Systemlaufwerks erstellt. Diese Sicherung kann zur vollständigen Wiederherstellung des Systems nach einem Fehler genutzt werden. Einzelne Elemente können nicht wiederhergestellt werden, außerdem benötigt ein Systemabbild viel Speicherplatz. (siehe Abbildung 3: Systemabbild erstellen)
  • Vorgängerversion:
    Das Tool speichert bei jeder Änderung einer Datei im Hintergrund eine Kopie dieser Datei ab. Wurde eine Datei versehentlich überschrieben oder gelöscht, so kann sie mit Hilfe von Vorgängerversion wiederhergestellt werden. Um sich die Vorgängerversionen anzuzeigen, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine Datei und wählen den Menüpunkt Vorgängerversionen wiederherstellen aus. Nun wird Ihnen eine Liste mit den verfügbaren vorherigen Datei- und Ordnerversionen angezeigt. (Abbildung 4: Vorgängerversion wiederherstellen und Abbildung 5: Vorgängerversionen) Beim Betätigen des Buttons Öffnen wird die Vorgängerversion geöffnet, beim Betätigen des Buttons Wiederherstellen wird die aktuelle Datei durch die Vorgängerversion überschrieben. Um dieses Tool zu nutzen, müssen Sie es vorher aktivieren. Hierfür rufen Sie System → Computerschutz auf. Dort werden unter Schutzeinstellungen ihre Laufwerke aufgelistet. Wenn Sie Vorgängerversion auf einem Laufwerk aktivieren möchten, müssen Sie hierfür das Laufwerk anwählen und den Button Konfigurieren betätigen. Es öffnet sich ein neues Fenster, in dem Sie das Tool aktivieren können. Hierzu wählen Sie unter Einstellungen wiederherstellen die Option Systemeinstellungen und vorherige Dateiversionen wiederherstellen (Nur wählbar, wenn das Systemlaufwerk markiert wurde) oder Nur vorherige Dateiversion wiederherstellen aus. (Abbildung 6: Schutzeinstellungen) Unter Speicherplatzbelegung können Sie zusätzlich angeben, wieviel Speicherplatz das Tool reservieren darf. Sobald der Speicherplatz aufgebraucht wurde, löscht Windows ältere Vorgängerversionen um Platz für neue zu schaffen.


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Bildquellen: pixabay.com | dimitriwittmann